Das 52. Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm ist am 1. November mit einem großen Erfolg für Québec zu Ende gegangen: Zwei der drei Québecer Wettbewerbsbeiträge wurden von den Jurys ausgezeichnet und mit insgesamt 15.000 Euro Preisgeld belohnt. Auch bei den Französischen Filmtagen Tübingen-Stuttgart war ein Filmemacher aus Québec erfolgreich: Maxime Giroux erhielt eine lobende Erwähnung.
Seit Jahren finden Filme aus Québec ihren Weg ins Programm von DOK Leipzig, einem der führenden europäischen Festivals für den künstlerischen Dokumentar- und Animationsfilm. Dass jedoch gleich zwei Filme mit Hauptpreisen ausgezeichnet werden, ist eine Seltenheit. Die Internationale Jury für Nachwuchs-Dokumentarfilm vergab die Talent-Taube an Antoine von Laura Bari. Der Preis ehrt einen „herausragenden dokumentarischen Nachwuchsfilm“ und ist mit 10.000 Euro als Anschubfinanzierung für das nächste Dokumentarfilmprojekt dotiert.
Tying Your Own Shoes von Shira Avni wurde von der Internationalen Jury für Dokumentarfilm mit einer Goldenen Taube und 5.000 Euro Preisgeld geehrt. Der Film, in dem Jugendliche mit Down-Syndrom ihr Leben malen, mischt Dokumentarisches und Animation. In der Begründung heißt es: „Die Jury vergibt diesen Preis an einen Film, der einer sozialen Schicht eine Stimme gibt, die lange zum Schweigen verurteilt war, während sich gleichzeitig das Vokabular der Dokumentarästhetik vergrößert.“
Bei den Französischen Filmtagen Tübingen-Stuttgart, dem größten Festival für den frankophonen Film in Deutschland, das dieses Jahr vom 29. Oktober bis 4. November stattfand, waren vier Filme aus Québec zu sehen. Einer wurde besonders gewürdigt: Das Spielfilmdebüt Demain von Maxime Giroux erhielt eine lobende Erwähnung. Der Film überzeuge „durch seinen bemerkenswerten Sinn für Raum und Rhythmus sowie durch die subtile Arbeit am Ton, die Aufmerksamkeit für Geräusche, Atmosphären und Musik“, so die internationale Jury.