Der Québecer Schriftsteller Denis Thériault nutzte seine Anwesenheit auf dem Stand von Québec Edition bei der internationalen Buchmesse in Genf, um einen Abstecher in den Kanton Jura zu machen, eine Region mit der Québec privilegierte Beziehungen unterhält. Am 2. Mai war Thériault zu Gast in Pruntrut auf Einladung der Jurassischen Kantonsbibliothek und des Schweizer Zentrums für Québec- und Frankophonie-Studien. Er präsentierte dort seinen Roman Das Lächeln des Leguans.
Denis Thériault bei seiner Lesung in Pruntrut Foto: Office de la culture, République et Canton du Jura
Das Schweizer Zentrum für Québec- und Frankophonie-Studien wurde im Oktober 2010 von der damaligen Ministerin für Internationale Beziehungen von Québec eröffnet. Das Zentrum hat im März des vergangenen Jahres seine erste internationale Tagung veranstaltet. Forscher aus Québec, Kanada und der Schweiz tauschten sich über das Thema „Gesellschaftliche Herausforderungen der Migration: ein Vergleich zwischen Québec/Kanada-Schweiz“ aus.
In Pruntrut besuchte Thériault ebenfalls die 1.Klasse des Lycée cantonal. Die Schüler unterhielten sich mit Thériault über sein Werk und über die Arbeitsweise eines Schriftstellers.
Denis Thériault (Jahrgang 1959) studierte Psychologie und arbeitete als Schauspieler, Theaterregisseur und Drehbuchautor, bevor er Romane zu schreiben begann. Im Rahmen der Kooperation zwischen Bayern und Québec war Denis Thériault im Herbst 2010 Stipendiat der Villa Waldberta, dem internationalen Künstlerhaus der bayerischen Landeshauptstadt München. Alle Romane von Thériault wurden vom Deutschen Taschenbuch Verlag in deutscher Übersetzung veröffentlicht: Siebzehn Silben Ewigkeit im Jahr 2009 (Le facteur émotif) und Das Lächeln des Leguans (L’iguane) im Jahr 2010. Im letzten Jahr erschien sein Roman La fille qui n’existait pas in der deutschen Übersetzung von Saskia Bontjes van Beek (Mich gibt es nicht). Thériault lebt und arbeitet in Montréal.