Der Québecer Dokumentarfilmemacher Sylvain L'Espérance hat den internationalen Wettbewerb bei DOK.fest München 2013 gewonnen. Am 14. Mai konnte er den mit 10.000 Euro dotierten VIKTOR DOK.international für seinen Film Sur le rivage du monde persönlich bei der Preisverleihung in der Hochschule für Fernsehen und Film entgegennehmen. Sein Erfolg krönte eine Festivalausgabe, bei der der Dokumentarfilm aus Québec im Mittelpunkt stand: Québec war auch Ehrengast in der Reihe DOK.guest.
von links: DOK.fest-Leiter Daniel Sponsel, Elke Walthelm (SKY), der Hauptpreisträger VIKTOR DOK.international Sylvain L'Espérance und Nicolas Humbert (Jury). Foto: DOK.fest/Maren Willkomm
In Sur le rivage du monde zeichnet Sylvain L’Espérance das Porträt von vier Migranten aus Schwarzafrika, die in Bamako in Mali zusammenkommen, nachdem sie vergeblich versuchten, nach Europa zu gelangen. Die Jury würdigte, dass sich der Film der illegalen Einwanderung widmet, einem der wichtigsten Probleme unserer Zeit. In der Begründung lobten die Juroren: „Dem Filmemacher ist es gelungen, eine sehr respektvolle, intime und aufrichtige Beziehung zu seinen Protagonisten aufzubauen. Durch die eindrucksvolle Kameraarbeit, das feine Gespür für den Rhythmus, und ein großes Talent Interviews zu führen, bringt der Regisseur einfühlsam die Würde eines jeden seiner Protagonisten zum Vorschein.“ Im internationalen Wettbewerb des 28. Internationalen Dokumentarfilmfests München konkurrierten zehn Produktionen um den VIKTOR DOK.international 2013.
Besondere Aufmerksamkeit erfuhr der Québecer Dokumentarfilm auch im weiteren Programm des 28. DOK.fest München. Die Sektion DOK.guest war Québec gewidmet und zeigte fünf aktuelle Produktionen, darunter mehrere Europapremieren. Eröffnet wurde DOK.guest Québec vor ausverkauftem Saal mit dem Film Ma vie réelle von Magnus Isacsson. Kameramann Martin Duckworth berichtete nach der Vorführung von den Dreharbeiten und beantwortete die zahlreichen Publikumsfragen. Zuvor hatte der Generaldelegierte von Québec Charles Villiers die Gäste des Eröffnungsabends begrüßt und sich für das kontinuierliche Interesse von DOK.fest München am Québecer Dokumentarfilm bedankt.
Folgende fünf Filme waren Teil des Sonderprogramms DOK.guest Québec: Inside Lara Roxx (Mia Donavan), L'or des autres (Simon Plouffe), La nouvelle Rupert (Nicolas Renaud), Ma vie réelle (Magnus Isacsson) und Over my Dead Body (Brigitte Poupart). In München zu Gast waren die Regisseurinnen und Regisseure Mia Donovan, Simon Plouffe und Nicolas Renaud sowie der Kameramann Martin Duckworth. Auch Sylvain L'Espérance begleitete seinen Wettbewerbsbeitrag persönlich in München.
Das 28. DOK.fest München war das erfolgreichste seit Gründung des Festivals: Mit 20.500 Besuchern stellte es einen neuen Besucherrekord auf. Das Sonderprogramm DOK.guest Québec wurde im Rahmen der Kooperation Bayern-Québec von den Regierungen von Bayern und Québec gefördert.