„Quo vadis Québec-Studien in Europa?“ Diese Frage stand Anfang Oktober in Bologna auf dem Prüfstand. In Zusammenarbeit mit der Vertretung der Regierung von Québec in Rom organisierte das dortige Centro Interuniversitario di Studi Quebecchesi ein Kolloquium zum Stand der Québec-Studien in Italien und Europa. Zahlreiche Leiter von Studien- und Forschungszentren zu Québec aus ganz Europa diskutierten und evaluierten Vergangenheit und Zukunft dieser Fachrichtung. Eröffnet wurde das Kolloquium von Robert Laliberté, Geschäftsführer der Internationalen Vereinigung für Québec-Studien (AIEQ) aus Québec.
Claude Hauser vom Schweizer Zentrum für Québec- und Frankophonie-Studien an der Universität Fribourg Foto: Délégation du Québec à Rome
Auch mehrere Vertreter aus Deutschland, Österreich und der Schweiz waren nach Bologna gereist. Professor Klaus-Dieter Ertler (Universität Graz) sprach über die Rezeption des Québecer Romans in Mitteleuropa seit 2000. Doris Eibl (Universität Innsbruck) veranschaulichte Kooperationsmöglichkeiten zwischen der Universität Innsbruck und Québec. Die Arbeit des Bremer Instituts für Kanada- und Québec-Studien präsentierte dessen Leiterin Professor Helga Bories-Sawala. Und Professor Claude Hauser vom 2010 gegründeten Schweizer Zentrum für Québec- und Frankophonie-Studien an der Universität Fribourg resümierte die Entwicklungen der Québec-Studien in der Schweiz seit 1960.
Insgesamt lässt sich eine Öffnung der Québec-Studien ausmachen: Während deren Aufmerksamkeit lange Zeit vor allem der Literaturwissenschaft galt, so decken sie heutzutage auch andere Fachrichtungen ab. Dies ermöglicht eine interdisziplinäre Arbeitsweise, was wiederum zu neuen, wertvollen Erkenntnissen für Europa führt. Das Kolloquium war zudem ein wichtiger Schritt hin zu einem europäischen Forschernetzwerk im Bereich der Québec-Studien.
Links:
Programm der Veranstaltung
Interuniversitäres Zentrum für Québec-Studien (CISQ)
Internationale Vereinigung für Québec-Studien (AIEQ)