Die Québecerinnen und Québecer haben bei den Parlamentswahlen in Québec vom 4. September 2012 mit Pauline Marois zum ersten Mal eine Frau an die Spitze ihrer Regierung gewählt. Die Parti Québécois, deren Vorsitz Pauline Marois inne hat, errang mit 31,94% aller Stimmen insgesamt 54 von 125 Sitzen in der Nationalversammlung und bildet nun eine Minderheitsregierung.
Foto: Die künftige Premierministerin von Québec, Pauline Marois © Assemblée nationale du Québec
Marois wurde zum ersten Mal im Jahr 1981 als Abgeordnete in die Québecer Nationalversammlung gewählt und kann seither auf über 26 Jahre politische Erfahrung zurückgreifen. In den vorangegangenen Regierungen der Parti Québécois bekleidete sie verschiedene Ministerposten. So war sie Ministerin für Gesundheit und Soziales, Ministerin für Finanzen sowie Ministerin für Wissenschaft und Technologie. Seit 2007 führte sie die offizielle Opposition in der Nationalversammlung an.
Die Parti libéral du Québec, seit 2003 an der Macht, hat insgesamt 31,21% der Stimmen erhalten. Sie bildet nun mit 50 Sitzen in der Nationalversammlung die offizielle Opposition. Der Vorsitzende der Parti libéral und scheidende Premierminister Jean Charest beglückwünschte Marois zu ihrem Wahlsieg.
Ebenfalls in der Opposition findet sich die neu gebildete Partei Coalition Avenir Québec (Koalition für die Zukunft Québecs), die unter ihrem Parteichef François Legault mit einem Ergebnis von 27,06% insgesamt 19 Wahlkreise für sich gewinnen konnte und ebensoviele Abgeordnete ins Parlament entsendet. Zwei Sitze errang auch die Partei Québec solidaire mit ihren beiden Vorsitzenden Françoise David und Amir Khadir.
In Québec gilt das in ganz Kanada übliche relative Mehrheitswahlrecht, demzufolge ein Kandidat einen Sitz im Parlament erhält, wenn er innerhalb eines Wahlkreises die meisten Wählerstimmen auf sich vereinigen kann.
Überblick der Wahlergebnisse in Prozent
Überblick der Wahlergebnisse nach Wahlkreisen
Biographie von Pauline Marois